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Das TGI-Praktikum von Carsten Isert

Zugegeben: Ich war Teilnehmer des TGI-Praktikums in den Semesterferien zwischen dem Wintersemester 96/97 und dem Sommersemester 97. Ich habe auch mein Vordiplom in TGI bestanden und sogar den Schein für das Praktikum in einem Schubfach bei mir zu Hause liegen, doch noch muß dieser Bericht geschrieben werden, damit er als Schlußpunkt diese Sache beende.

Alles begann an einem frühen November-Vormittag in der TGI-Vorlesung von Professor Bode, die für mich, da ich im dritten Semester war, nicht sehr viel Neues brachte, aber ansonsten zwar nicht mitreißend, aber durchaus besuchenswert war. Mit der neuen Studien-Ordnung waren nämlich - einmalig in diesem Semester - sowohl die Informatik-Studenten des ersten als auch des dritten Semesters dort zusammengeführt, was insbesondere zu Anfang zu gewissen Engpässen an Plätzen in der Übung führte.

Leider mußte das den höheren Semestern sicher wohlbekannte Gebäude in der Augustenstraße 46 abgerissen und das Praktikum verlegt werden, so daß es wegen des Umzugs in die Semesterferien verschoben werden mußte. Da ich durch meinen Status als Student im Ansehen der Allgemeinheit nicht unbedingt als Arbeitstier gelte, kann ich durchaus Verständnis für die Probleme bei dem Umzug, deren Anzahl und Auswirkungen in diesem kurzen Bericht nicht erwähnt werden sollen, aufbringen.

Dagegen bewegte mich, der ich trotz meines Studenten-Status teilweise einen gewissen Ehrgeiz bei der Bearbeitung eines Projektes aufbringe, vielmehr, daß es durch Unzulänglichkeiten der installierten Software teilweise nicht möglich war, die Lösungen zu implementieren, oder die Praktikumsräume nicht geöffnet waren. Nun war es aber nicht nur notwendig, die Aufgaben zu lösen, sondern vorher, nachher und währenddessen begleitende Dokumente zu erstellen, die, gemessen an der eigentlichen Aufgabe, oft einen übertriebenen Eindruck machten und die meiste Zeit des Projektes in Anspruch nahmen. Zusätzlich mußten wir uns noch mit unserem Betreuer - einer für jedes der drei Projekte - absprechen und eine Termin für den abschließenden und das Projekt beendenden Vortrag vereinbaren. Dies war jedoch nicht so einfach, da die Betreuer in den Semesterferien ihren wohlverdienten Urlaub nehmen und zu ihrer Fortbildung Kongresse besuchen. Leider kam es auch vor, daß ein Kommilitone extra von zu Hause angereist kam und dann kurzfristig der Termin abgesagt wurde, so daß er, in dem Bewußtsein, der Bahn einen guten Dienst geleistet zu haben, wieder nach Hause fahren durfte. Aber schließlich durften wir dann doch einen Vortrag über unser - schon vor zwei Monaten fertiggestelltes - Projekt halten und erhielten darauf eine gewisse Note, deren Bildung sich im Nachhinein nicht so ohne weiteres nachvollziehen läßt.

Diese Note (?) ziert jetzt meinen TGI-Schein, zu dessen Erlangung es allerdings noch fast ein halbes Jahr Arbeit benötigte. Erste Versuche, an diesen Schein zu kommen, begannen mit E-Mail - Anfragen an den Leiter des Praktikums, verliefen jedoch im Sande.

Mitte des folgenden Semesters verbreitete sich das Gerücht, daß in den neuen Praktikumsräumen eine Liste mit Matrikelnummern hängt und die diesen Matrikelnummern zugehörigen Studenten noch Daten für den Schein abzugeben haben. Dazu war es notwendig, sich in der TGI-Sprechstunde einzufinden - eine diesbezügliche Mail an den Leiter des Praktikums verlief im Sande - was dann auch nach ein paar Versuchen und gewissen Wartezeiten klappte; wann man dann die Scheine abholen könne, war nicht zu erfahren und da tröstete es auch wenig, einen Studenten zu treffen, der seinen Schein vom letzten Jahr abholen wollte und auf nächste Woche vertröstet wurde.

Diverse Versuche, diese Sprechstunde wieder anzusprechen, verliefen im Sande oder verliefen auf andere Art im Sande...

Als ich dann nach der TGI-DVP in der Mitte der nächsten Semesterferien schon fast keine Hoffnung mehr auf ein erfolgreiches Gelingen hatte, gab man mir im Sekretariat aus Versehen den Schein für das Praktikum, obwohl ich eigentlich etwas ganz anderes wollte. Somit habe ich nun auch den schwierigsten Teil des Vordiploms erfolgreich hinter mich gebracht und kann mich mit dem Wissen, wirklich etwas geleistet zu haben, ins Hauptstudium begeben.

Die Institution TGI-Praktikum habe ich hinter mir gelassen, möchte hier aber nicht weiter meinen Gefühlen freien Lauf lassen, sondern vielmehr eine Anregungen geben, die noch nicht den Weg in die zahlreichen schon stattgefundenen Verbesserungen gefunden hat: Ankündigungen in den News erreichen mit Sicherheit mehr Studenten als Zettel in den Praktikumsräumen.

Carsten

 


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