next up previous contents
Up: Impulsiv Nr. 60 - Previous: Die Fachschaft auf dem

Unterabschnitte
Labyrinthe von Franz Indra
email: indra@informatik.tu-muenchen.de

Endlich gibt es wieder ein Preisrätsel! Dieses Mal dreht sich alles um Irrgärten. Natürlich bleiben wir dabei nicht in nur zwei Dimensionen, und Kreuzungen müssen nicht immer wieder gleich aussehen, oder man muß erst die Kuh finden, um herauszukommen. Es ist aber gar keine Kuh in den Irrgärten.

Ich habe mehrere Rätselfragen gestellt (diese sind jeweils kursiv gedurckt). Wer eine oder mehrere löst, kann die Antworten in das IMPULSIV-Fach der Fachschaft werfen oder besser an mailen. Wie ihr dabei den Lösungsweg notiert, bleibt euch überlassen (ich muß ihn nur erkennen können).

Einsendeschluß ist der 31. 8. 1998. Es gewinnt, wer am meisten Fragen beantworten konnte. Bei mehreren Einsendungen, die jeweils am besten sind, wird gewürfelt. Wie letztes Mal darf sich der Sieger seinen Preis selbst wünschen, er sollte ca. 50,- DM wert sein (also nicht Studiengebühren für ein Semester bei Langzeitstudenten!).

Ariadnefäden

Ein ebenes Labyrinth zu durchqueren ist einfach. Man muß nur vom Eingang ausgehend bei Kreuzungen stets die rechte (genauer: die rechteste) Abzweigung wählen; in Sackgassen oder wieder am Eingang angelangt kehrt man einfach um. Auf diese Weise muß man früher oder später bei einem anderen Ausgang ankommen (so es einen gibt).

Doch was passiert, wenn das Labyrinth nun dreidimensional ist? Gibt es dafür eine entsprechende Regel? Oder läßt sich dieses System nicht auf mehr als zwei Dimensionen erweitern?

Dies mag der geneigte Leser am berühmten Labyrinth von König Minos selbst herausfinden. Wie wohl allgemein bekannt ist, mußte Dädalus während seiner Gefangenschaft auf Kreta diesen Irrgarten entwerfen (ein klarer Fall von Mißbrauch der Wissenschaft also), in das König Minos die sieben Jungfrauen und Jünglinge werfen ließ, die Athen alle neun Jahre als Tribut schickte. Sie kehrten alle nicht wieder, denn der Minotaurus, der ihm Labyrinth hauste, erschlug sie. Erst Theseus gelang es, den Minotaurus zu töten und mit Hilfe des Fadens von Minos' Tochter Ariadne, den er vom Eingang aus abgewickelt hatte, wieder herauszufinden.

Wäre er ohne den Ariadne-Faden im dunklen Labyrinth zurunde gegangen? Ich habe mir vom Geschichts-Institut der LMU den Grundriß des antiken Irrgartens schicken lassen und werfe nun die Aspiranten auf den Rätselgewinn hinein. Wie man sieht, ist er würfelförmig und erstreckt sich über sechs Ebenen, von denen fünf unterirdisch liegen. Eingang bzw. Ausgang befinden sich ebenerdig links oben bzw. rechts unten.

An verschiedenen Stellen befinden sich Treppen; ein ausgefülltes (schwarzes) Quadrat zeigt einen Durchgang nach unten an, ein leeres (weißes) einen Durchgang nach oben; befindet sich ein schwarzes in einem weißen Quadrat, so führen hier Treppen sowohl nach unten als auch nach oben. Natürlich kann man an solchen Treppen auch einfach vorüber gehen, wenn der Gang dahinter weiter führt.



Wie kommt man vom Eingang zum Ausgang? Es gibt durchaus mehrere Wege durch das Labyrinth, und besonders schön wäre es natürlich, den kürzesten Weg (bzgl. der durchquerten Felder) zu finden.

Damit nicht genug: Es fehlt ja noch der Minotaurus. Dieser sollte jedes Opfer abfangen, bevor es den Ausgang erreichen konnte. In welchem Feld (vom Ein- und Ausgang selbst einmal abgesehen) wurde er von Minos plaziert, damit man ihn mit Sicherheit passieren muß, um zum Ausgang zu gelangen?

Wo ist die Kuh?

Nachdem alle Leser hoffentlich wieder das Tageslicht erreicht haben, mögen sie sich vielleicht in einen unkonventionelleren Irrgarten wagen. Das folgende Labyrinth ist logischer Natur und darüber hinaus selbstbezüglich.

Man durchläuft es zweimal zugleich (bzw. mit einem Bleistift in jeder Hand). Mit dem einen Stift beginnt man in Feld 1, mit dem anderen in Feld 7. Man führt nun so lange hintereinander einen Zug aus, bis zumindest einer der beiden Bleistifte auf das Feld Ziel zeigt. Ein Zug besteht daraus, daß man die Anweisung in einem der beiden gerade besetzten Felder befolgt; normalerweise muß man eine Ja-/Nein-Frage beantworten und das Feld durch den entsprechenden Ausgang verlassen. Welches der beiden besetzten Felder man betrachtet ist freigestellt.

Dieser Irrgarten ist keineswegs so harmlos, wie er auf den ersten Blick aussieht. Bevor man in das Ziel gelangen kann, wird einem zuvor die Frage in Feld 50 die Frage gestellt, ob der andere Stift auf ein Feld zeige, dessen Text das Wort ,,Kuh`` enthält. Allerdings ist gar keine Kuh im Irrgarten, oder vielleicht doch? (Um Mißverständnissen vorzubeugen: Anführungszeichen spielen keine Rolle.)

Die naheliegendste Frage lautet also: Unter welchen Bedingungen kann man als nächstes einen Zug ausführen, durch den man ins Ziel gelangt? Es gibt zumindest drei Möglichkeiten.

Sehr merkwürdig wird es, wenn beide Stifte zugleich auf Feld 26 zeigen. Kann dieser Fall überhaupt eintreten, und wenn ja, was passiert dann?

Nun wird es aber Zeit für die krönende Frage: Wie kann man das Ziel erreichen? Auch hier gilt: Je weniger Züge, desto besser. Eine Weile lang mag zielloses Herumprobieren ganz unterhaltsam sein, doch um einen Lösungsweg zu finden, sollte man wohl gewisse Strukturen aufdecken; etwa, auf welche anderen Felder sich manche Texte beziehen können (z.B. in Feld 35). Man könnte auch von einer wünschenswerten Stellung aus rückwärts vorgehen.

Viel Glück!

Franz



Wir brauchen Dich



Als SET-Tutor

Melde Dich in der Fachschaft MPI
Anmeldung per WWW unter:
http://www.fachschaften.tu-muenchen.de/FSMPI/SET/anmeldung/


next up previous contents
Up: Impulsiv Nr. 60 - Previous: Die Fachschaft auf dem
Impulsiv-Homepage